„Pygmalion“ – Weilheimer Festspiele 2017 – 15.12.2017 20:00 Uhr
von George B. Shaw
Die Geschichte kennen viele als Musical „My fair lady“: Professor Higgins zieht das arme Blumenmädchen Elisa aus der Gosse und macht es in Konversation und Auftreten zur Königin der Gesellschaft.
Wir zeigen die literarische Vorlage, die sich – typisch für den Autor Shaw – durchaus kritisch mit den sozialen Verhältnissen in England um 1900 auseinandersetzt.
Damit wird diese Komödie auch zu einer Art Weihnachtsmärchen, das für aufrichtige Liebe, Herzenswärme, Glück und soziale Gerechtigkeit wirbt. Da ist George Bernard Shaw ganz nah dran an Charles Dickens (mit seinen bekannten Werken „Oliver Twist“ und „Eine Weihnachtsgeschichte“) und dem Kinohit „Pretty Woman“.
Der Titel des Stückes lehnt sich an den Mythos des griechischen Bildhauers Pygmalion an, den der römische Dichter Ovid in seinen „Metamorphosen“ beschreibt: Pygmalion hat schlechte Erfahrung mit Frauen gemacht. Er lehnt den Umgang mit dem anderen Geschlecht ab, schafft sich aber eine wunderschöne Frau als Elfenbeinstatue. Er verliebt sich in sie und wünscht sich, sie möge lebendig werden.
Professor Higgins mag auch keine Frauen. Er interessiert sich ausschließlich für seine Forschung an Dialekten der englischen Sprache. Der Gassen-Jargon des Blumenmädchens Eliza Doolittle fasziniert ihn so sehr, dass er mit seinem Kollegen Oberst Pickering eine Wette eingeht: er will es schaffen, aus dem verdreckten Blumenmädchen in kürzester Zeit eine gesellschaftsfähige Damen zu machen, die nicht nur toll aussieht, sondern sich auch dialektfrei auszudrücken weiß.